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Autorenbildchristophdobler

So kannst du wertschätzende Kommunikation anwenden (mit Beispielen)

Aktualisiert: 23. Mai

Alle Menschen wünschen sich Wertschätzung. Wie kannst du wertschätzend kommunizieren? Was bedeutet eigentlich wertschätzende Kommunikation? In diesem Beitrag findest du Erklärungen und Beispiele. wie du wertschätzende Kommunikation aktiv "machen" kannst.




Du möchtest gerne deinem Team gegenüber mehr Wertschätzung zeigen? Fragst dich aber, wie man seine Wertschätzung im Arbeitskontext sinnvoll zeigt?


Dann bist du hier genau richtig! Mit diesen einfachen Schritten fällt es leicht, Wertschätzung zu formulieren und so eine positive Kommunikation zu fördern. Los geht’s!


Das Formulieren von Wertschätzung lässt sich auf 4 einfache Bereiche herunterbrechen:


Modell: Vier Schritte für eine wertschätzende Kommunikation

Vier Schritte für eine wertschätzende Kommunikation

Hier sind Sie nun, die vier Schritte, mit denen du wertschätzend kommunizieren kannst. Das kannst du als Führungskraft genauso gut machen, wie als Teamkolleg:in, Ehepartner:in oder als Elternteil.


In diesem Blog legen wir aber den Fokus auf Führungskräfte. Die vier Schritte für wertschätzende Kommunikation sind die folgenden:







Lass' uns diese vier Schritte zusammen durchgehen und mit Beispielen erklären. Unten findest du dann noch die Zusammenfassung mit einem ganz konkreten Beispiel für wertschätzende Kommunikation in einer Grafik. Am besten, du liest aber zuerst die Erläuterungen der vier Schritte:


Schritt 1: beobachten und feststellen

Damit Wertschätzung gelingt, soll diese möglichst ehrlich und authentisch zu sein. Jemanden für seine «positive und optimistische Stimmung» wertzuschätzen, wenn sich diese:r in den letzten Tagen vermehrt zurückhaltend verhielt, ist nicht wirklich sinnvoll.


Und deshalb kann ein Versuch nach mehr Wertschätzung auch schnell nach hinten losgehen. Als erster Schritt ist also eine genaue Beobachtung wichtig. Dabei geht es nicht darum, deine Mitarbeitenden zu kontrollieren, zu überwachen oder ihnen ganz genau auf die Finger zu schauen.


Es ist besonders wichtig, dass du dich auf das Gelingende, das Gute fokussierst. Was fällt dir auf, das du ehrlich schätzt? Welche Verhaltensweisen, Worte, Einstellungen findest du wirklich lobens- und bemerkenswert?


Am Anfang ist es vielleicht gar nicht so leicht herauszufinden, wofür du Wertschätzung zeigen und kommunizieren kannst. Hier einige Ideen und Beispiele für Arbeitssituationen, die Wertschätzung verdienen könnten:


  • Jemand hat sich an Projekten oder Arbeiten engagiert, die eigentlich ausserhalb seiner/ihrer aktuellen Rolle, bzw. ausserhalb seines/ihres Pflichtbereiches liegt.

  • Jemand hat sich besonders hilfsbereit gezeigt, hat andere bei Fragen und Problemen unterstützt.

  • Jemand hat in vergangener Zeit eine besonders optimistische und positive Haltung gezeigt.

  • Jemand hat sich für seine Arbeiten wirklich sehr viel Mühe gegeben und ist die Sache mit viel Sorgfalt angegangen.

  • Jemand konnte besonders viele kreative Ideen einbringen.

  • Jemand hat sich in einer Auseinandersetzung besonders lösungsorientiert verhalten

  • ...und so weiter...

Wertschätzende Kommunikation: Richte deine Augen auf das Gelingendeelingende, auf deine Mitarbeitenden zu blicken.

Wähle dann für den Ausdruck deiner Wertschätzung eine Beobachtung aus, die du auch wirklich bemerkenswert findest. Das brauchen keinen grossen Dinge zu sein. Auch kleine Dinge sind oft bemerkenswert.


Und noch ein Gedanke zum Thema "was ist eigentliche bemerkenswert?": Es ist alles das, was eines deiner Bedürfnisse befriedigt hat. Alles, was deine Bedürfnisse befriedigt, ist nämlich authentisch. Und wenn es um positive Kommunikation und Wertschätzung geht, ist Authentizität zentral wichtig.


Das, was du also beobachtet und festgestellt hast, kannst du ansprechen und dazu ein Feedback geben. Gut ist auch, wenn du dich dabei auf möglichst konkrete Situationen beziehst.


Hier einige Beispiele, wie du Wertschätzung formulieren kannst:

Das könnte etwa so aussehen:

«Als es in der letzten Teamsitzung zu Auseinandersetzungen kam, hast du sehr lösungsorientierte und kreative Inputs zur Situation formuliert.»


Schritt 2: benenne deine eigenen positiven Emotionen

Versuche für dich zu erkennen, was das Verhalten (dass du gerade beobachtet hast) in dir ausgelöst hat. Welches Gefühl hat es dir verliehen? Hast du dich erleichtert gefühlt, weil jemand konstruktive und lösungsorientierte Ideen ausgesprochen hat?


Hast du Zuversicht verspürt, weil jemand besonders optimistisch blieb? Hast du Freude verspürt? Stolz? Aufmerksamkeit?


Zum Beispiel: «Das hat mich sehr (gefreut, begeistert, überzeugt, zuversichtlich gestimmt…)"



Schritt 3: Welches deiner Bedürfnisse wurde befriedigt?

Stell dir mal vor, du weisst bei der Arbeit gerade nicht, wie du mit einer Kundenreklamation umgehen sollst. Das belastet dich. Eine Arbeitskollegin gibt dir einen entscheidenden Tipp.


Das ist doch eine hervorragende Situation, der Arbeitskollegin Wertschätzung zu kommunizieren. Sicher bedankst du dich für ihre Unterstützung und das ist auch gut so.


Aber lassen uns einmal zusammenbauen, was du bis hier gehört hast anhand dieses Beispiels. Du sagst beispielsweise:


"Du hast mir gerade einen entscheidenden Tipp gegeben" (Schritt 1)

"Ich bin jetzt gerade sehr erleichtert" (Schritt 2)

"Nun fühle ich mich sicher, wie ich mit der Kundenreklamation umgehen kann"


Dieser letzte Satz ist Schritt 3. Du benennst und kommunizierst, welches deiner Bedürfnisse gerade befriedigt wurde. Damit gibst du dem Gegenüber das Gefühl, dass die Person wirklich etwas Gutes für dich getan hat.


Und weil es ja wirklich die Befriedigung eines deiner Bedürfnisse ist, ist das ja ehrlich und authentisch!


Wir allen haben psychologische Grundbedürfnisse wie Selbstwertschutz, Lustgewinn, Orientierung und Kontrolle und Bindung. Darüber hinaus hat jeder Mensch für sich weitere Bedürfnisse, die mehr oder weniger Priorität haben können.


Weisst du, welche Bedürfnisse bei dir (besonders im Arbeitskontext) ganz oben auf der Liste stehen?

Wenn wir positive Gefühle erleben, dann steht das immer in Verbindung mit der Erfüllung eines solchen Bedürfnisses.


Vorhin hast du beschrieben, welches Gefühl bei dir ausgelöst wurde. Nun fragst du dich: Wieso habe ich das gefühlt? Was hat dieses Gefühl verursacht, zu ihm geführt? Welches Bedürfnis wurde erfüllt, das mich so gestimmt hat?


Für unser Beispiel könnte das so aussehen: Bedürfnis nach Konstruktivität, Fairness und Lösungsorientierung befriedigt, weil dein:e Mitarbeiter:in sich in der Auseinandersetzung so erfreulich verhalten hat.


Und hey! Auch du selbst profitierst von der Formulierung der Wertschätzung!


Je öfter du dich darin übst, desto besser wirst du dir deine eigenen Bedürfnisse bewusst! Du kannst nun ganz gezielt versuchen, diese zu befriedigen und so dein Wohlbefinden und deine Gesundheit verbessern!

Schritt 4: Dank aussprechen

In diesem letzten Teil der Wertschätzungsformulierung braucht es nicht viel. Diese Sätze sagen alles:


  • «Dafür bin ich dir sehr dankbar»

  • «Das schätze ich sehr»

  • «Dein Beitrag hat einen grossen Unterschied gemacht, vielen Dank!»

  • etc.

Wenn du deinen Dank ausgesprochen hast, kann das bei deinem Gegenüber für eine positive Resonanz sorgen. Dein Gegenüber weiss was du meinst, nimmt dein Lob gerne an, ihr seit "auf einer Wellenlänge". Dann war die wertschätzende Kommunikation besonders erfolgreich. Hier findest du mehr dazu, was Resonanz und gelingende, positive Kommunikation miteinander zu tun haben.


Beispiel wertschätzende Kommunikation

In unserem Beispiel würde die ganze Formulierung von Wertschätzung also in etwa so aussehen:


«Als es in der letzten Teamsitzung zu Auseinandersetzungen kam, hast du sehr lösungsorientierte und kreative Ansätze zum Ausdruck gebracht. Das hat mich sehr erfreut und zuversichtlich gestimmt. Es sind genau diese Qualitäten, die ich im Arbeitsumfeld besonders schätze: Konstruktivität, Fairness und Lösungsorientierung. Ich bin dir für dein Verhalten in der Situation und deine Ideen sehr dankbar.»


Wertschätzend formulieren | Beispiel im Überblick


Anwendung des Modells für wertschätzende Kommunikation. Die vier Schritte-Methode mit Beispielen


So gelingt also ehrliche, authentische Wertschätzung!


Übrigens: Natürlich ist es im (Arbeits-) alltag nicht immer so einfach, wertschätzend zu kommunizieren. Du findest hier Tipps zur wertschätzenden Kommunikation, die sich spezifisch auf die Kommunikation in stressigen Zeiten bezieht.





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Guest
Apr 25
Rated 5 out of 5 stars.

sehr hilfreich, toller Blog!

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