Tipps für optimistische und motivierte Teams
Aktualisiert: 13. Juni 2023
Kennst du das? Als Teamleiter:in gibst du alles. Und trotzdem ist dein Team manchmal in schlechter Stimmung, die Zusammenarbeit klappt nicht wirklich und vielleicht verlassen auch immer wieder mal Mitarbeitenden das Team.
Du als Teamleiter*in musst nun neue Teammitglieder finden und einarbeiten... Das braucht Zeit, Nerven und Ressourcen. Lerne hier, was du als Teamleiter*in für optimistische und motivierte Teams tun kannst.
Kann denn ein Team optimistischer und zuversichtlicher "gemacht" werden? So dass sich auch die Zusammenarbeit verbessert und gleichzeitig die Stimmung im Team besser wird? Und die Motivation im Team steigt?
Ja, das geht! Teamleiter*innen haben tatsächlich einen grossen Einfluss auf die Stimmung und die Motivation im Team.
Und das beste daran: Die Wissenschaft zeigt, mit welchen einfachen und nachweislich wirksamen Methoden du das tun kannst.
Lerne in nur 5 Wochen, wie dein Team optimistischer und motivierter wird.
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Teamarbeit
Du kannst als Teamleiter*in Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teamzusammenarbeit schaffen. Hier findest du vier Rahmenbedingungen, die eine positive Kooperation im Team unterstützen:
Nun lass' uns anschauen, welche Voraussetzungen es gibt und was du konkret für mehr Optimismus und Motivation tun kannst:
4 Voraussetzungen für eine gelingende Teamzusammenarbeit
Eigentlich sind diese Voraussetzungen gar nicht so schwierig zu verstehen. Sie sind einfach nur menschlich und in der Psychologie auch sehr gut wissenschaftlich belegt. Die meisten davon haben mit unseren Grundbedürfnissen zu tun.
Unsere Grundbedürfnisse sind in uns angelegt. Du kannst davon ausgehen, dass alle Menschen die gleichen Grundbedürfnisse haben. Sie sind daher auch etwas sehr Verbindendes zwischen allen Menschen. Falls du die Grundbedürfnisse nicht kennst: Du findest hier die Basics dazu.
Voraussetzung 1: Das Gefühl der Zugehörigkeit.
Positive, intakte Beziehungen sind ein menschliches Grundbedürfnis. Es ist genauso dein Bedürfnis wie das deiner Kinder oder deiner Mitarbeiter*innen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das wasserdicht und zweifelsfrei belegt.
Untersuchen zeigen auch auf, welche negativen Effekte fehlende oder schlechte Beziehungen haben können.
Das geht hin bis zu psychischen und physischen Erkrankungen. Warum nur denken so sviele Menschen, in der Arbeitswelt sei das anders? Das ist Mitnichten so. Gelingende, gute und vertrauensvolle Beziehungen sind essenziell in der Teamarbeit.
Der Zusammenhalt untereinander, sich mit den anderen verbunden zu fühlen, gemeinsame Ziele zu haben und zwischendurch auch gemeinsam etwas Gutes zu erleben sind wichtige Aspekte des Gefühls der Zugehörigkeit zu einem Team.
Das Positive Leadership Modell "PERMA-Lead" hat dafür einen eigenen Bereich geschaffen und erforscht (R = Relationships. Lies dich gerne in das PERMA-Lead Modell ein und erfahre, was das genau ist.
Wenn du möchtest, dass dein Team positiv und erfolgreich zusammenarbeitet, musst du dich um gute, gelingende und vertrauensvolle Beziehungen kümmern. Das ist eine Vorausetzung für gute Teamarbeit.
Voraussetzung 2: Positive Kommunikation auf Augenhöhe
Kommunikation ist die einzige Schnittstelle zwischen Menschen. Was wären wir, ohne Kommunikation? Immer dann, wenn Menschen sich begegnen, ist Kommunikation quasi das Interface oder das Bindeglied zwischen uns.
Es gibt keine menschliche Begegnung - weder remote noch echt und in 3D - bei der nicht eine Form der Kommunikation mitspielt.
Viele Teamleiter*innen lernen in Seminaren Kommunikationstechniken. Sicher kennst du das. Aber das reicht nicht. Essenziell ist eine wertschätzende, authentische und positive Kommunikation. Kommunikationstechniken alleine reichen nicht.
Entscheidend für eine derartige positive Kommunikation ist die Haltung, die Einstellung oder neudeutsch "Mindset". Eine wirkungsvolle, beziehungsfördernde gute Kommunikation ist nur möglich, wenn Menschen sich auf Augenhöhe begegnen (unabhängig von der Hierarchie).
Voraussetzung 3: Sinn und Zweck verstehen
Jeder Mensch hat seinen eigenen Ziele und Vorstellungen. Und das ist auch richtig so. Umso wichtiger ist aber für ein erfolgreiches Team, dass es gemeinsame Ziele gibt. Und Ziele sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie möglichst sinnvoll empfunden werden.
Leider lässt sich Sinnhaftigkeit nicht medikamentös verabreichen. Auch hier bleibt lediglich die Ebene der Kommunikation als Instrument, das Potenzial für Sinnempfinden zu schaffen.
Voraussetzung 4: Verlässlichkeit
Bei der Arbeit stapeln sich manchmal die Aufgaben, persönliche Probleme oder gar Schicksalsschläge können ebenfalls für den Einzelnen im Team sehr belastend sein.
Einerseits bleibt dann weniger Zeit und Energie, sich auch noch um andere im Team zu kümmern. Andererseits sind wir in solchen Phasen auch sehr auf Unterstützung durch andere im Team angewiesen.
Das sind wesentliche Voraussetzungen für eine vertrauensvolle Teamarbeit: Wenn die Menschen in einem Team das Gefühl haben, sich aufeinander auch in schwierigen Zeiten verlassen zu können und wenn Einzelne im Team sich nicht nur für die eigenen Probleme öffnen, sondern auch erkennen, wenn jemand anders im Team Hilfe und Unterstützung braucht.
Ja, du hast Recht: Es gibt noch mehr Themen rund um "Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teamzusammenarbeit". Zum Beispiel psychologische Sicherheit, ein gute Fehlerkultur, den Fokus auf dem Gelingenden haben etc. In meinen Blogs findest du noch viel Anderes rund um dieses Thema.
Was macht gute Teamarbeit aus?
Braucht es immer Teams und Teamarbeit? Nein! Natürlich gibt es Aufgaben, bei denen Konzentration wichtig ist. Dann kann es durchaus angebracht sein, sich zurückzuziehen und ungestört und alleine an einer Aufgabe zu arbeiten.
Ich erlebe in der Praxis immer wieder bei Beispiele in Teamentwicklungsprozessen, bei denen ich frage, ob es denn wirklich um Teamarbeit geht oder ob nicht die Selbstführungen der Einzelnen ein zentralerer Fokus wäre.
Nicht jede Arbeit ist also immer notwendigerweise eine Team-Mission. Das widerspricht aber nicht dem Grundgedanken der Teamarbeit im Allgemeinen. Teamarbeit ist nebst konkreten gemeinsamen Aufgaben vor allem auch ein inneres Gefühl.
Als soziale Wesen brauchen Menschen dieses positive Gefühl aufgehoben zu sein, dazuzugehören und Teil einer Einheit zu sein. In einem Team arbeiten zu dürfen, das dieses positive innere Gefühl stärkt hat nur positive Effekte.
Diese positiven Effekte zeigen sich im Übrigen auch dann, wenn sich einzelne Mitarbeiter*innen einzelnen Arbeiten zuwenden, sich als Ganzes aber integriert und als als Team fühlen.
Dazugehören und Teil eines Ganzen zu sein fördert das positive Erleben und die positiven Emotionen. Dies führt nachgewiesenermassen zu folgenden Effekten:
Das Leistungspotenzial steigt, die Ergebnisse verbessern sich.
Die Menschen bleiben länger im Team, was einen positiven Effekt auf die Mitarbeiterbindung hat.
Positive Emotionen sind gesundheitsfördernd.
Die gegenseitige Hilfsbereitschaft steigt.
Die Loyalität gegenüber dem Unternehmen/der Organisation steigt
Die Kreativität und das Potenzial für Innovation steigt.
Die Arbeit verläuft mit weniger Problemen.
Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt.
Kurzabsenzen nehmen ab.
und anderes mehr...
Umsetzungstipps für Teamleiter*innen
Du kannst gerade heute oder an deinem nächsten Arbeitstag beginnen, die Teamführung etwas anders zu gestalten und deinen Führungsstil in Richtung einer modernen und zeitgenössischen Führung anzupassen.
Hier noch 4 Tipps und Ratschläge für dich als Teamleiter*in:
1) Fördere das Teamdenken und vermeide Ellenbogenmentalität
Viele Führungskräfte gehen davon aus, dass Wettbewerb untereinander die Leistungsfähigkeit des Einzelnen stärkt und verbessert. Kann sein. Muss aber nicht.
Nicht alle Menschen haben einen inneren Antrieb für Leistungserbringung. Dabei handelt es sich um ein Persönlichkeitsmerkmal. Das wird in verschiedenen Persönlichkeitstheorien beschrieben.
Es gibt Menschen, die sind davon angetrieben, immer wieder Herausforderungen anzunehmen und viel zu leisten. Es gibt aber auch Menschen, die diesen inneren Antrieb weniger stark haben. Da es sich um ein Persönlichkeitsmerkmal handelt, kann dies auch nicht per se entwickelt werden.
Andere Menschen haben andere Stärken. Teamleitende sollte also eine ausgeprägte Ellenbogenmentalität vermeiden. Viel wirkungsvoller ist der Fokus auf bereits vorhandene Stärken und Potenziale. Dann wird auch das Risiko kleiner, dass Einzelleistungen stärker gefördert werden als Teamleistungen.
2) Richte deine Organisation an Stärken und Potenzialen aus.
Jeder Mensch hat Stärken, Potenziale und Fähigkeiten, die er nutzen will. Du als Teamleiter:in kannst dich ganz bewusst auf die Suche nach Stärken machen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Mehr dazu findest du auch im diesem Beitrag.
Wenn sich organisatorisch in Bezug auf die Aufgaben und Rollen der Einzelnen im Team Möglichkeiten geben, den individuellen Stärken gerecht zu werden, dann sollen Führungskräfte dies nutzen. Teamleiterinnen und Teamleiter könnten also die Organisation des Teams in Bezug auf Aufgaben, Prozesse und Rollen immer wieder in Bezug auf die Stärken und Fähigkeiten der Einzelnen prüfen und nach Möglichkeit Anpassungen vornehmen.
Denn Menschen, die auch bei der Arbeit ihre Stärken nutzen dürfen, sind zufriedener und erbringen mehr Leistung. Aus wissenschaftlicher Sicht besteht da kein Zweifel mehr.
Schau dir dieses kurze Video an um besser verstehen zu können, was Stärkenorientierung konkret bedeutet:
3) Die Chance auf Sinnempfinden stärken Wer Sinn empfindet, ist motivierter. Sinnempfinden ist ein zentraler Motivator. Prüfen doch das gerne selbst. Tätigkeiten in deiner Arbeit und in deinem Leben, die du als sinnvoll empfindest, wirst du mit wesentlich mehr Energie anpacken als Aufgaben, die dir sinnlos erscheinen.
Positive Teamleader:innen sprechen deshalb mit dem Team immer wieder über das grosse Ganze. Warum tun wir das? Was ist das übergeordnete Ziel? Wie sind unsere Aufgaben in die Strategie eingebettet?
Derartige Gespräche führen dazu, dass die einzelnen Teammitglieder selbst einen Sinn finden können. Denn Sinn kann niemals verordnet werden. Sinnhaftigkeit erschliesst sich ausschliesslich aus unserem Inneren, aus uns selbst.
Der Apell im Sinne von "Jetzt finde das bitte sinnvoll!" ist wirkungslos und führt zu Widerständen und negativen Emotionen, was demotivierend ist.
4) Die Kultur "auf Augenhöhe". Das eigene Menschenbild prüfen. Aus der neurowissenschaftlichen Forschung zeigt sich, dass Menschen aufeinander vor allem dann eine positive Wirkung haben, wenn eine positive Resonanz entsteht. Dazu braucht es eine "Begegnung auf Augenhöhe"; also das Gefühl einer menschlichen Gleichwertigkeit.
Davon ist die hierarchische Position nicht betroffen. Auch Führungskräfte können ihren Mitarbeitenden auf Augenhöhe begegnen. Teamleiterinnen und Teamleiter können ihr eigenes Menschenbild prüfen und hinterfragen. Mit einem positiven Menschenbild lassen sich Organisationen und Beziehungen besser gestalten als mit einem defizitorientierten Menschenbild. Das positive Menschenbild ist der Beginn einer positiven Kettenreaktion und wird zu einem wesentlichen Faktor von Erfolg auf allen Ebenen.
Positive Teamarbeit lohnt sich.
Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn du deine Führungskompetenzen in der Teamarbeit entwickelst.
Teamleiterinnen und Teamleiter haben viele Möglichkeiten, die Teamentwicklung zu unterstützen und sich in der Teamarbeit auf den Weg zu machen, ein positives und starkes Team zu entwickeln und damit sich, den Menschen im Team und der Unternehmung viel Gutes zu tun.
Denn dann wird auch dein Team in seiner Zusammenarbeit erfolgreicher, optimistischer und innovativer.
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