Tipps für positive Kommunikation (Beispiele und Checkliste)
Aktualisiert: 2. Apr.
Die Forschung weiss, dass negative Emotionen drei mal stärker wirken, als positive. Wir müssten also auf eine negative Emotion drei positive Emotionen erleben, um ausgeglichen zu sein. Für mehr Zufriedenheit, Leistung und optimistische Denkhaltungen brauchen wir aber mehr als nur ein Verhältnis von 3:1.
Je mehr Positive Emotionen wir wahrnehmen, desto besser geht es uns und und desto produktiver wird auch unsere Arbeit.
In der Arbeitswelt haben Führungskräfte einfache Möglichkeiten, mehr positive Emotionen zu ermöglichen; die positive Kommunikation spielt dabei eine grosse Rolle. Und übrigens: Positive Kommunikation geht nicht nur in "guten" Gesprächssituationen. Auch in herausfordernden Gesprächen ist positive Kommunikation die richtige Haltung.
Positive Kommunikation ist lernbar.
Eine positive Kommunikation ist lernbar. Einerseits kann sich jeder Mensch selbst auf den Weg zu einer positiveren Kommunikation machen, andererseits gibt es dazu auch wirkungsvolle Trainings und Kommunikationsworkshops.
Wichtig ist zu erkennen, was positive Kommunikation möglich macht und was sie bewirkt. In den folgenden Kapitel erfährst du mehr über die Wirksamkeit einer positiven, wertschätzenden und menschlichen Kommunikation.
Wie positive Kommunikation wirkt
Positive Kommunikation führt zu einer besseren Leistung von Einzelnen aber auch zu einer besseren Teamleistung. Keinesfalls ist hier jedoch eine Kommunikation durch die Rosa-Brille gemeint. Auch eine Positive Kommunikation darf und muss Konflikte, heikle Themen und Probleme. ansprechen.
Dazu später mehr. Entscheidend ist der Mindset/die Haltung und die daraus resultierende Wortwahl. Teams, die Höchstleistungen erbringen, wenden deutlich mehr positive als negative Kommunikation an.
Mit positiver Kommunikation ist eine Art des Kommunizierens gemeint, die unterstützend, wertschätzend, inspirierend und einladend ist. Positive Kommunikation fokussiert auf das Gute, das Gelingende und bereits vorhandene Potenziale. Menschen, die positiv kommunizieren begegnen einander auf Augenhöhe - und zwar unabhängig von der Hierarchie.
Positive Kommunikation stärkt Optimusmus
Optimismus ist ein Denkstil, der zu grossen Teilen erlernt ist. Genau wie auch ein pessimistischer Denkstil. Am Thema Optimismus hängt vieles dran: Resilienz, psychische Gesundheit und teilweise auch die Gesundheit auf körperlicher Ebene. Wer einen optimistischen Denkstil pflegt leistet mehr, ist kreativer und innovativer und grundsätzlich zufriedener.
Eine negative Kommunikation hat - wenn sie überhand nimmt - fatale Auswirkungen. Eine negative Sprache kann zu einer negativen Haltung/Einstellung führen. Negative Kommunikation führt zu einem Bahnen eines negativen Mindsets.
In der Psychologie wird in diesem Zusammenhang von "Priming" gesprochen. An jedem Wort hängt ein Bild (ein inneres Bild). "Denken Sie jetzt gerade nicht an Ferien". Und welches Bild taucht in Ihnen auf? Weder die Negation im vorhergehenden Satz noch der darin verpackte Apell bewirken, dass Sie nicht an Ferien denken und kein inneres Bild entsteht.
Diese inneren Bilder haben einen direkte Einfluss auf Ihre Stimmung. Das dauert nur Zehntelsekunden. Und genauso geht es auch mit allen anderen Sätzen, Aussagen und Worten, die wir hören oder gebrauchen. Schauen Sie dieses Video an. Es zeigt aus meiner Sicht eindrücklich die Kraft und Wirkung der Wörter und der Wortwahl.
Sagen Sie, was Sie wollen...
...aber am besten auf eine positive Art und in einem positiven Wording. Dabei muss nichts schön geredet werden, was nicht schön ist. Wussten Sie, dass das Wort "nicht" in der Rangliste der am meisten verwendeten Wörter laut Duden bereits auf Rang 16 auftaucht?
Fallen Ihnen spontan Worte, Begriffe und Floskeln ein, die dem Thema negative Kommunikation zugeordnet werden können? Hier eine kleine Liste. Sie könnten sie sicher beliebig ergänzen...
"Das geht leider nicht"
"Das ist aber schwierig"
"Muss das wirklich sein?"
"Das war bei uns schon immer so"
"Ich glaube nicht, dass..."
"Immer wieder das gleiche Problem"
"Du sagst immer..."
"Ja schon, aber...."
Ich will es aber gerne nochmals betonen: Eine Kommunikation die auf Positives und Gelingendes fokussiert, ignoriert nicht die negativen Themen und Aspekte. Natürlich gilt das Grundprinzip des Lebens - die Polarität - auch in diesem Zusammenhang. (Zur Polarität finden Sie hier einen Blogbeitrag).
Wir brauchen also nicht den ganzen Tag mit einem Dauer-Smile wie ein lebendiges Emoticon herumzulaufen. Vielmehr geht es darum, eine positive Sichtweise zu entwickeln, was auch zu einer lösungsorientierten Haltung führt. Hier einige Tipps und Möglichkeiten, die Sie umsetzen können:
So entwickeln Sie eine positive Kommunikation. Tipps
Als Führungskraft könnten Sie ein Teammeeting beginnen, in dem Sie nach Gelingendem und positiven Erlebnissen fragen. Das fördert direkt eine positive Grundhaltung gibt positive Energie für die offiziellen Traktanden. Probieren Sie es aus. Vielleicht ist es für die Teammitglieder zuerst ungewohnt und es fällt ihnen schwer, positives zu benennen. Mit der Zeit wird das aber immer einfacher und dann auch wirkungsvoller.
Positiver Tagesrückblick: Das können Sie selbst tun, zum Beispiel mit einem entsprechenden Notizbuch (hier gibt es auch einen Blogartikel dazu) oder Sie tun das im Team oder unter Arbeitskollegen/-innen am Ende eines Arbeitstages.
Bereiten Sie Gespräche nach Möglichkeit vor. Bestimmen Sie die Ziele des Gesprächs. Überlegen Sie sich beim Vorbereiten auch, wie Sie inhaltlich positive Formulierungen verwenden können. Notieren Sie sich im Vorfeld bereits die eine oder anderen positive Formulierung für Ihr Anliegen und das Gespräch. Mit der Zeit werden Sie diese Formulierungen dann automatisch auch in andere Gespräche einbauen.
Versuchen Sie in Gesprächen immer, den Gesprächspartnern auf Augenhöhe zu begegnen. Damit ist eine Einstellung der "Gleichwertigkeit" gemeint. Diese Einstellung ist unabhängig von der Funktion und Hierarchie möglich. Ihr Gesprächspartner "spürt" Ihre Einstellung sowieso. Hier handelt es sich um ein sogenanntes Resonanz-Phänomen: Wir spiegeln im direkten Kontakt immer die Emotionen unseres Gegenübners - ob wir das wollen oder nicht. Dafür verantwortlich sind sogenannte Spiegelneuronale Netzwerke in unserem Gehirn.
Wir haben das Bedürfnis, von anderen verstanden zu werden. Drehen Sie einmal den Spiess um: Nehmen Sie sich vor, zuerst Ihren Gesprächspartner zu verstehen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, dessen Situation und Bedürfnisse zu erfassen. Anschliessend wird es Ihnen deutlich besser gelingen, auch von den anderen verstanden zu werden. Und hier sei noch angemerkt: Jemanden zu verstehen heisst nicht, auch die gleiche Meinung haben zu müssen.
Haben Sie weitere konkrete Tipps? Schreiben Sie diese gerne in die Kommentare dieses Blogbeitrages.
Positive Kommunikation ist lernbar
Eine positive Kommunikation ist lernbar. Einerseits kann sich jeder Mensch selbst auf den Weg zu einer positiveren Kommunikation machen, andererseits gibt es dazu auch wirkungsvolle Trainings und Kommunikationsworkshops. Wir tun das beispielsweise in einem live-online-Workshop zum Thema "positive Kommunikation" mit einem Schauspieler.
Hier finden Sie noch eine Checkliste mit Reflexionsmöglichkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten für Sie zu guter Kommunikation. Kostenlos zum Download.
Praxisinterview zum Thema positive Kommunikation mit dem Schauspieler Christoph Lanz
cooles Thema, toller Blog!
genau! davon würden viele Unternehmen profitieren...