Mitarbeiterbindung: Wie du Talente langfristig im Betrieb hältst.
Die Entscheidung, ob Mitarbeiter*innen im Unternehmen bleiben oder es verlassen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die weit über das Gehalt hinausgehen. In diesem Blogbeitrag erfährst du:
Was du als Führungsperson machen kannst, um die Mitarbeiter*innen-Bindung zu stärken
Welche Rolle die Beziehungen am Arbeitsplatz dabei spielen
Was Unternehmenskultur, Job-Design und Anerkennung für einen Einfluss haben
Beziehungen am Arbeitsplatz:
Die Beziehungen, die Mitarbeitende am Arbeitsplatz pflegen, sind mitentscheidend dafür, ob sie bleiben oder gehen. Dabei sind sowohl die Beziehungen zu Kolleg*innen als auch die zu dir als Führungskraft wichtig. Eine Gallup-Studie zeigt, dass gute Beziehungen am Arbeitsplatz die Mitarbeiterzufriedenheit um 50 % erhöhen können.
Tipps zur Förderung guter Beziehungen bei der Arbeit
Hier einige einfache Tipps, die du als Führungsperson einfach umsetzen kannst. Sie tragen zu einer besseren Beziehung der Mitarbeiter*innen untereinander und zu dir als Leader*in bei.
Du findest diese vielleicht zu simpel und zu einfach? Und einiges davon machst du ja bereits, denkst du? Um so besser! Auch wenn du es schon machst, kannst du dir immer überlegen: Was funktioniert gut? Und gibt es eine Möglichkeit, mehr davon zu tun?
Geburtstage und Persönliches feiern
Eine kleine Feier zum Geburtstag zeigt Wertschätzung und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Es ist eine Gelegenheit, sich auszutauschen und persönliche Verbindungen zu pflegen. Und als mögliche Ergänzung: Man kann auch andere persönliche Lebensereignisse feiern. Das geht auch im Unternehmen und braucht kein grosser Event zu sein. Vielleicht auch nur kurz in der Kaffepause? Zum Beispiel: Der Hochzeitstage einer Mitarbeiterin, das bestanden Abitur des Sohnes eines Mitarbeiters, eine erfolgreich absolvierte Weiterbildung eines Mitarbeiters, das "Marathon-Finish" einer Mitarbeiterin, etc.
Teamausflüge
Gemeinsame Aktivitäten ausserhalb des Büros stärken den Teamgeist. Ein Adventure Room oder Outdoor-Aktivitäten fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und in diesen informellen Rahmen lernen sich die Leute untereinander auch noch von einer anderen, etwas privateren Seite kennen.
Gemeinsame Kaffeepause
Kennenlernen findet oft in kleinen, alltäglichen Momenten statt. So zum Beispiel vor der Kaffeemaschine in der gemeinsamen Pause.
Mehr Mitarbeiterbindung durch dich als Leader*in
Eine positive Beziehung zwischen dir und deinen Mitarbeiter*innen ist entscheidend.
Studien zeigen, dass Führungskräfte, die wertschätzend und respektvoll kommunizieren, die Zufriedenheit und Loyalität ihrer Teams erheblich steigern.
Eine positive Kommunikation ist lernbar. Wie du in vier Schritten wertschätzend kommunizieren kannst, lernst du hier.
Belohnung und Anerkennung:
Anerkennung und Belohnung gehen weit über finanzielle Anreize hinaus. Laut einer Studie von Globoforce steigert Anerkennung die Mitarbeiterzufriedenheit um bis zu 70 %. Wertschätzung und Dank sind wesentliche Elemente einer erfolgreichen Anerkennungskultur.
Hier einige konkrete Ideen zur Umsetzung:
Erfolge sichtbar machen mit dem Accomplishment - Bord
Mit einem Accomplishment-Board soll Erreichtes sichtbar gemacht werden. Dazu kann eine Pinnwand oder ein Whiteboard im Büro aufgestellt werden.
Mitarbeiter*innen können aufschreiben/ Zettel anheften, an denen “accomplishments” (also Erfolge und Erreichtes) stehen. Ein wichtiges Projekt wurde abgeschlossen? Zettel ans Accomplishment-Board! Ein Kunde war besonders zufrieden? Zettel ans Accomplishment-Board!
Eine Teamarbeit war erfolgreich, eine Weiterbildung wurde absolviert oder Zwischenziel erreicht? Zettel ans Accomplishment-Board!
So können Mitarbeiter*innen ihre eigenen Erfolge und Erreichtes besser sichtbar machen.
Die Mitarbeiter*innen können auch für Teamkolleg*inne Zettel ans Accomplishment-Board heften. Beispielsweise wenn jemand besonders kooperativ und hilfsbereit war oder eine gute Leistung erbracht hat.
Übrigens: Auch du als Leader*in kannst mitmachen! Was haben du und deine Mitarbeiter*innen nennenswertes erreicht? Mach es sichtbar!
Wertschätzung und Lob aussprechen
Vielleicht denkst du, dass gute Leistungen einfach “Teil des Jobs sind”. Trotzdem hindert dich nichts daran, als Leader*in Wertschätzung und Dank auszusprechen. Dass Mitarbeiter*innen sich durch mehr Lob “weniger bemühen”, ist und bleibt ein Mythos! Sag gerne mal “Danke” und “gut gemacht”.
Übrigens: Anerkennung zu zeigen, verliert die positiven Effekte, wenn sie nicht echt ist. Nimm dir Zeit, um zu überlegen, welche Leistungen, Taten oder Eigenschaften du wirklich und aufrichtig gut findest.
Zwischenfazit
Positive Leadership hilft, Mitarbeiter*innen langfristig an den Betrieb zu binden.
Du glaubst, bereits ein positiver Leader/ eine positive Leader zu sein?
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Jobdesign
Zum Jobdesign gehören beispielsweise die zeitliche und räumliche Flexibilität. Aber auch eine gute Passung zwischen den Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen und den Anforderungen des Jobs ist entscheidend für die Mitarbeiterbindung.
Hier einige konkrete Ideen, die das Jobdesign attraktiv machen:
Zeitliche und räumliche Flexibilität
Zeitliche und räumliche Flexibilität sind natürlich nicht in allen Jobs möglich. Wie sieht es in deinem Unternehmen aus?
Inwiefern hast du Möglichkeiten, die Arbeitszeiten flexibler zu machen? Oder HomeOffice zu ermöglichen?
Jobcrafting ermöglichen
Gib deinen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, ihren Arbeitsalltag mitzugestalten und Ideen einzubringen. Autonomie und Mitgestaltung fördern die Motivation und das Engagement.
Stärkenorientierte Aufgabenverteilung
Die Passung zwischen Fähigkeiten und Aufgabe ist entscheidend für das Flow-Erleben, die Leistung, die Zufriedenheit und die Mitarbeiterbindung. Hier sind für dich als Leader*in drei Schritte wichtig:
1. Die Stärken der Mitarbeiter*innen kennen
Es ist wichtig, als Leader:in die Stärken deiner Mitarbeitenden zu kennen. Hand aufs Herz: Weisst du wirklich, wer was so richtig gut kann?
Die Charakterstärken deiner Mitarbeitenden findest du beispielsweise mit Hilfe des kostenlosen VIA-Charakterstärken-Tests heraus. Du kannst, um die Stärken der Mitarbeiter*innen ausfindig zu machen auch mit ihnen ins Gespräch treten.
So kannst du sie beispielsweise beim Erreichen eines Zieles, dem Meistern einer kritischen Situation oder nach einem Erfolg fragen: “Welche Stärken hast du da konkret eingesetzt?"
Schau dir in diesem Video an, was eigentlich ganz genau Stärkenorientierung gemeint ist:
2. Die Anforderungen der Aufgabe kennen: welche Stärken sind gefragt?
Ein guter Leader/eine gute Leaderin kennt nicht nur die Stärken der Mitarbeiter*innen, sondern auch die Anforderungen, die eine Aufgabe mit sich bringt. Welche Stärken muss man haben, um eine Aufgabe gut meistern zu können? Kreativität? Teamgeist? Neugier? Leadership? Soziale Intelligenz?
3. Profilvergleich: Aufgaben nach Stärken verteilen.
Wenn du die Stärken deiner Mitarbeitenden und die Anforderungen einer Aufgabe kennst, kannst du nun die Aufgabe ressourcengerecht verteilen.
Wessen Stärkenprofil entspricht am ehesten dem Aufgabenprofil?
Faktoren des Arbeitgebers
Nicht zuletzt spielen natürlich auch Faktoren des Arbeitgebers selbst eine Rolle.
Unternehmenskultur und Werte
Wenn die Mitarbeiter*innen sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren können, fördert dies das Sinnerleben. Man arbeitet gerne für ein Unternehmen, hintern dem man voll und ganz stehen kann.
Welche Werte werden bei euch ganz gross geschrieben? Welche Werte sind für die Mitarbeiter*innen wichtig? Habt ihr das irgendwo festgehalten oder noch besser - für alle sichtbar visualisiert?
Viele dieser Kriterien, die zu Mitarbeiter*innen-Bindung beitragen, spiegeln sich im modernen und positiven Führungsansatz “PERMA-Lead” wieder. Kein Wunder, dass PERMA-Lead die Mitarbeiter*innenbindung nachweislich steigert.
Wenn du mehr zum Thema PERMA-Lead lernen möchtest, inklusive konkrete Umsetzungsideen: Hier findest du alles Wissenswerte.
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