High Performance Teams: Eine Reise durch die Welt der Teamentwicklung
Aktualisiert: 27. Apr. 2023
In diesem Blog nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise durch die Welt der Teamentwicklung. Wir werden uns mit verschiedenen Aspekten der Teamarbeit beschäftigen und dir praktische Tipps, bewährte Methoden und kreative Ansätze vorstellen, um das volle Potenzial deines Teams zu entfesseln.
Ob du Teamleiter:in, Unternehmensinhaber:in oder ein Mitglied eines Teams bist, das nach besseren Wegen sucht, um zusammenzuarbeiten: Du findest hier sicher Inspiration um dein Team auf dem Weg zum High-Performance-Team zu unterstützen. Wenn du noch andere Optionen suchst, findest du -->hier auch noch eine ganz konkrete Möglichkeit.
Das erwartet dich zum Thema Teamentwicklung für High Performance Teams
1. Die Bedeutung der Teamentwicklung
In der heutigen Arbeitswelt ist die Zusammenarbeit der Menschen im Team unerlässlich, um komplexe Aufgaben zu bewältigen und innovative Lösungen zu finden. Starke Teams sind erfolgreicher, produktiver und können sich besser an Veränderungen anpassen.
Gute und gelingende Teamentwicklung ist eine entscheidende Möglichkeit, um die Zusammenarbeit und die Teamleistung zu verbessern.
Ein Team, das sich nicht um seine Entwicklung kümmert (bzw. ein Team, das nicht entwickelt wird), geht verschiedene Risiken ein.
Doch bevor wir starten, ein Disclaimer: Menschen sind keine Maschinen. Menschen - und damit auch Teams - können nicht beliebig funktional und mechanistisch entwickelt werden.
Deshalb gilt der Grundsatz:
Jede Teamentwicklung soll deshalb die Menschen im Team in den Vordergrund stellen. Eine rein mechanistische Vorgehensweise führt weder zu High-Performance noch zu anderen nachhaltig positiven Effekten der Arbeit und der Zusammenarbeit im Team.
Wenn Teamentwicklung ignoriert oder gar verhindert wird, dann kann das viele Nachteile haben:
Ein Team, das nicht in Teamentwicklung investiert, läuft Gefahr, stagnierend zu werden und seine Leistungsfähigkeit zu begrenzen.
Es kann zu mangelnder Zusammenarbeit, ineffizienter Kommunikation, ungelösten Konflikten und einem allgemeinen Mangel an Motivation und Engagement kommen.
Teammitglieder, die sich in einem Team befinden, das nicht entwickelt wird, können frustriert und unzufrieden sein.
Das Fehlen von klaren Kommunikationskanälen, Problemen in der Zusammenarbeit und ungelösten Konflikten kann zu einer negativen Arbeitsatmosphäre führen, in der sich die Mitarbeiter:innen nicht gehört oder geschätzt fühlen. Das kann zu einem Verlust von wertvollen Mitarbeitenden führen.
Ein Team, das nicht aktiv entwickelt wird, kann in einem "Silodenken" verharren, bei dem Teammitglieder isoliert arbeiten und es an kreativen Lösungsansätzen fehlt. Das schränkt die Innovationsfähigkeit des Teams ein und macht es schwer, mit den sich verändernden Anforderungen des Arbeitsumfelds Schritt zu halten.
2. Die Psychologie der Teamdynamik
Wenn ein Team entsteht, beginnen die Mitglieder eine gemeinsame Identität und Zugehörigkeit zu entwickeln. Die Folge davon ist im besten Fall, dass sich Teammitglieder mit ihrem Team identifizieren und eine starke Bindung zueinander aufbauen.
Die soziale Identitätstheorie beschreibt, dass Menschen unter anderem dazu neigen, ihr Selbstbild und teilweise ihr Selbstwertgefühl aus ihrer Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen abzuleiten.
Die Art und Weise, wie diese soziale Identität im Teamkontext entwickelt wird, kann die Teamdynamik und das Zusammenarbeiten der Mitglieder beeinflussen. Selbstwertaufbau und Bindung sind zudem wesentliche menschliche Grundbedürfnisse.
Die Art und Weise, wie Teammitglieder miteinander kommunizieren und interagieren, hat einen erheblichen Einfluss auf die Teamdynamik. Kommunikationsmuster, wie z.B. offene Kommunikation, klare Kommunikationskanäle und die Fähigkeit, gut zuzuhören, können das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team fördern.
Auf der anderen Seite können Missverständnisse, fehlende Kommunikation oder Kommunikationsprobleme zu Konflikten und Spannungen führen, die die Teamdynamik beeinträchtigen können. Es ist deshalb eminent wichtig, dass in einem Team eine positive Kommunikationskultur vorherrschend ist.
Jedes Teammitglied bringt seine eigenen Persönlichkeitsmerkmale, Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen in das Team ein und übernimmt verschiedene Rollen innerhalb des Teams. Die Rollenverteilung und die Dynamik zwischen den Teammitgliedern können die Teamdynamik erheblich beeinflussen.
Konflikte sind in einem Team unvermeidlich, da unterschiedliche Persönlichkeiten, Meinungen und Arbeitsstile aufeinandertreffen. Zudem bringt jedes Teammitglied seinen eigenen "Lebensrucksack" gefüllt mit eigenen Prägungen und Erfahrungen ins Arbeitsteam mit.
Die Art und Weise, wie Teammitglieder mit Konflikten umgehen, kann die Teamdynamik erheblich beeinflussen. Konflikte im Team sind Teil eines Entwicklungsprozesses und bergen immer auch viel Potenzial zu lernen und das Team-System in ein neues Gleichgewicht zu bringen.
3. Teamentwicklung durch sinnvolles Teambuilding
Die Möglichkeiten von Teambuilding Aktivitäten sind schier grenzenlos. In der Praxis hat sich aber oft gezeigt, dass nicht alles, was an Teambuilding-Massnahmen durchgeführt wird, auch wirklich nachhaltig ist und langfristig zu High-Performance führt.
Der tolle Teamausflug mit anschliessendem Abseilen oder das Bauen des Flosses um den Fluss zu überqueren können zwar spannend und lustig sein. Ob es auch nachhaltig ist? Aus unserer Sicht müssen Massnahmen zur Teamentwicklung vor allem passend sein und - wie oben erwähnt - die Menschen im Team dort abholen, wo sie gerade jetzt stehen.
Sinnvolles Teambuilding ist das, was dem Team und den Menschen dient und nicht zwingned das, was sich Teamleiterinnen und Teamleiter als kurzfristige Wirkung vorstellen. Oder wie das Sprichwort so schön sagt: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht".
Team-Workshops können so konzipiert werden, dass sich alle Teammitglieder abgeholt fühlen. Eine Analyse mit dem Modell der Zürcher Teampyramide kann dabei ein sinnvoller Einstieg sein.
4. Kreative Ansätze, die funktionieren
Mit welcher Methode die Teamentwicklung konzipiert und durchgeführt wird, ist essentiell. In der Praxis habe ich schon so oft frustrierte Teams erlebt, die mit einer Vielzahl an Methoden "beübt" wurden und keine Lust mehr auf weitere Versuche zur Teamentwicklung hatten.
In diesem Fall lohnt es sich, die Sache anders anzugehen. Es geht nicht in erster Linie um die Methodenwahl, sondern um die Akzeptanz der Methode im Team. Das ist meiner Meinung nach vor jeder Teamentwicklung zwingend zu klären.
Da gibt es also auch kein Standardrezept für gelingende Teamentwicklung. Aus meiner Erfahrung gelingt es dann gut, wenn die Menschen von den Inputs und den Interventionen berührt werden.
Es sind die Emotionen, die handlungsleitend sind. Und was die Wissenschaft längstens belegt hat: Ein Team, das vermehrt auch positive Emotionen erlebt und leben darf, wird eher ein High-Performance-Team als ein Team, das oft oder gar mehrheitlich mit schlechter Stimmung und negativen Emotionen unterwegs ist.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit folgenden Methoden und Inhalten gemacht:
Interventionen und Themen rund um die vier menschlichen Grundbedürfnisse (nach Klaus Grawe)
Workshops, die gemeinsame Haltungen definieren zu Themen, die dem Team wichtig sind
Wirkungsvolles Training zu positiver Kommunikation ohne mühselige Rollenspiele
Interventionen, bei denen sich Teammitglieder öffnen und mehr voneinander und übereinander erfahren und so die menschlichen Seiten transparenter werden.
Teamentwicklung mit dem Modell PERMA-Lead (Positive Leadership).
und viele andere mehr.
Ein gut funktionierendes Team bietet zahlreiche Vorteile. Erstens fördert es die Kreativität und Innovation, da Teammitglieder verschiedene Perspektiven und Ideen einbringen können.
Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen können innovative Lösungen entwickelt werden, die allein schwer zu erreichen wären. Zweitens verbessert eine positive Teamdynamik das Mitarbeiterengagement.
Wenn Teammitglieder sich wertgeschätzt und gehört fühlen, sind sie motivierter, ihr Bestes zu geben und zur Erreichung der Teamziele beizutragen. Dann entsteht ein High-Performance-Team.
Drittens steigert ein starkes Team die Produktivität. Effektive Zusammenarbeit ermöglicht die Aufteilung von Aufgaben, die Nutzung von individuellen Stärken und die Bewältigung von Herausforderungen gemeinsam, was zu schnelleren und effizienteren Ergebnissen führt.
Um ein starkes Team zu entwickeln, ist es wichtig, in Teamentwicklung zu investieren. Dies beinhaltet die Förderung von Vertrauen und Respekt unter den Teammitgliedern, die Verbesserung der Kommunikation (in eine positive Kommunikation) und Konfliktlösungsfähigkeiten sowie die Stärkung von Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeitsgefühl.
Teamentwicklung sollte ein kontinuierlicher Prozess sein. Lieber kürzere Sequenzen dafür regelmässig und über einen längeren Zeitraum.
5. Virtuelle Teamentwicklung für Remote-Teams
Remote-Teams sind in vielen Organisationen und Unternehmen an der Tagesordnung. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Aspekte rund um die Teamentwicklung auch bei Remote-Teams nicht vergessen gehen.
Bereits gibt es eine Vielzahl an Tools und Interventionen, die auch im virtuellen Raum Teamentwicklung fördern und möglich machen. Dazu haben wir bereits einen ganzen Blogbeitrag verfasst mit Ideen und Hinweisen (12 Tipps für Teamentwicklung in Remote Teams).
6. Nachhaltige Teamentwicklung
Nachhaltigkeit bei der Teamentwicklung bedeutet, dass nicht nur kurzfristige Ziele und Erfolge im Fokus stehen, sondern auch langfristige Aspekte wie Teamdynamik, Zusammenarbeit und individuelle Entwicklung berücksichtigt werden.
Eine gelingende Nachhaltige Teamentwicklung hat das Ziel, die Menschen im Team zu fördern, hat das Ziel "Passung statt Anpassung" und hat stets eine langfristige Perspektive: Das Schaffen von Erfolgspotenzialen für ein High-Performance-Team.
Nachhaltige Teamentwicklung hat immer auch eine langfristige Perspektive. Es geht vielmehr um das Schaffen von Erfolgspotenzialen, dem Arbeiten einer gemeinsamen Haltung und eines gemeinsamen Zielcommittments als um kurzfristig wirksame Interventionen. Ein gemeinsames Commitment beginnt auf der Eben einer gemeinsamen Haltung im Team und nicht mit operationalisierten "smarten" Zielen.
Nachhaltige Teamentwicklung beinhaltet auch eine ganzheitliche Betrachtung der Menschen im Team. Es ist wichtig, die individuellen Stärken, Interessen und Bedürfnisse jedes Teammitglieds zu berücksichtigen und diese in der Teamarbeit zu berücksichtigen. Das kann bedeuten, dass Teammitglieder unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten haben, die auf ihre individuellen Stärken, Skills und Interessen zugeschnitten sind, um eine langfristige Motivation und Entwicklung zu fördern.
Nachhaltige Teamentwicklung erfordert regelmässige positive Kommunikation, einen offenen Austausch von Ideen und konstruktives Feedback. Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Teammitglieder ihre Meinungen wirklich autenthisch (und nicht angepasst) äussern können. Das ist ein relevanter Schritt zur Steigerung des Gefühls der psychologischen Sicherheit.
Nachhaltige Teamentwicklung erfordert auch einen kontinuierlichen Lern- und Entwicklungsprozess im Team. Das kann die Teilnahme an Schulungen, Workshops oder Coaching-Programmen beinhalten, um die Fähigkeiten und das Wissen der Teammitglieder zu erweitern. Idealerweise erfolgt die Weiterbildung und Weiterentwicklung der Einzelnen im Team ressourcen- und stärkenorientiert.
Nachhaltige Teamentwicklung erfordert auch die Förderung von Vielfalt und Inklusion im Team. Unterschiedliche Hintergründe, Perspektiven und Erfahrungen der Teammitglieder tragen zur Innovation und Problemlösung bei. Es ist wichtig, ein inklusives Umfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder gehört werden und sich wertgeschätzt fühlen.
6. Beispiele erfolgreicher Teamentwicklung aus der Praxis
Das Wohn- und Pflegeheim in Utzigen (Kanton Bern, Schweiz) hat in den letzten Jahren der Entwicklung des Führungsteams grosse Bedeutung beigemessen. In der ersten Phase fanden einige Schulungen für die Führungscrew statt auf Basis des Positive Leadership Ansatzes (PERMA-Lead).
Parallel dazu gab es immer wieder auch Teamentwicklungsworkshops für einzelne Teams. Das Resultat: In der letzten Mitarbeitenden Befragung erreicht das Wohn- und Pflegeheim Top-Ergebnisse und hält nun einen der 5 Top-Plätze im Benchmark-Vergleich.
Weitere Praxis-Beispiele von Teamentwicklungen haben wir in --> diesem Blogbeitrag beschrieben.
コメント